Das Hörgerät wird zum Wearable – Das LiNX zeigt wie es geht.

Der Begriff Wearable:

Der Begriff Wearable kommt aus dem amerikanischen und wurde durch einen Artikel in der Computerzeitschrift CT zu einem schnell aufgenommenem Wort um besondere Gegenstände zu beschreiben.

Die Besonderheit der Gegenstände liegt darin:

  • sie erfordern keine expliziete Beschäftigung
  • sie fügen sich in den normalen Tagesablauf ein
  • schaffen einen echten Nutzen
  • Funktionieren im Hintergrung
  • die Nutzung erfordert keine Unterbrechung der eigentlichen Tätigkeit

Das Kunstwort Wearable ist eine Wortkombination aus wear und able.

to wear bedeutet: Anhaben (Kleidung), Tragen (Gegenstand wie ein Ring, eine Kette oder Armbanduhr)
able bedeutet: fähig, begabt, imstande, geschickt, Begabt

Zusammengenommen also etwas, das man mit sich Trägt oder anzieht und das besondere Fähigkeiten besitzt.
Genaugenommen könnte es also auch eine Armbanduhr sein. Man zieht sie an und sie ist nützlich, wenn man gelernt hat die Zeit abzulesen. Eine Armbanduhr gehört jedoch nicht zu den Waerables, da die aktuelle Tätigkeit unterbrochen werden muss um die Funktion zu nutzen. (Man muss halt auf die Uhr gucken um zu wissen wie spät es ist.)

Was hat das Hörgerät damit zu tun?

Das Hörgerät allein für sich genommen könnte schon als ein Wearable angesehen werden.
Nach dem „Anziehen“ der Hörgeräte erfüllen sie die oben genannten Ansprüchen, ohne das ein Eingriff erforderlich ist.
Doch leider gibt es auch hier immer wieder Stolpersteine. Wenn verschiedene Programme im Büro, Theater oder Daheim genutzt werden, ist der manuelle Eingriff erforderlich.

Genau hier soll die neue Entwicklung Abhilfe schaffen und einen echten Mehrwert bieten.

Was ist mit einem Wearable Hörgerät denn alles möglich?

Durch das Zusammenspiel von Smartphone und Hörgerät können Standortbestimmungen genutzt werden um dem Hörgerät mitzuteilen wann es in welches Hörprogramm schalten soll.
Telefonate können wie gewohnt angenommen werden, doch die Übertragung des Tons wird direkt in die Hörgeräte übertragen. Lästige Nebengeräusche die das telefonieren erschweren werden so abgemildert.Das Smartphone kann zugleich als Fernbedienung fungieren oder ein Audiosignal (MP3 / Hörbuch / …) direkt in die Hörgeräte senden. Einsteckkopfhörer adé!

Bluetooth gibt es doch schon lange für Hörgeräte!

Ja. Bluetooth ist schon recht lange für Hörgeräte verfügbar. Doch wegen dem hohen Stromverbrauch musste bisher immer eine Schnittstelle zusätzlich mit sich herumgetragen werden. Diese Schnittstelle kann bei den wearable Hörgeräten einfach wegfallen.

Blouetooh hat zusätzlich eine recht starke Zeitverzögerung. Diese Zeitverzögerung stört beim Telefonieren und Musikhören nicht, wenn jedoch ein Film im TV angesehen wird und der Ton nicht Lippensyncron ist kann das jeden Fernsehabend vermiesen.

Durch die 2,4 GHz Übertragung braucht man sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Der Stromhunger ist gebändigt und die Übertragung läuft in Echtzeit.
Als zusätzlichen Bonus kann hier noch die Sicherheit gegen „Funkstrahlung“ genannt werden. Das Funksignal ist so gewählt, das es nicht in/durch den Körper dringen kann.
Ein Test für die Skeptiker: Einfach eine Hand um das Hörgerät legen. Nun kann das Hörgerät keine Signale mehr empfangen.

Kategorien der wearable Hörsysteme

Um nun auch Herstellern Gerecht zu werden, die zwar Anbindungsmöglichkeiten für Handys, MP3-Player und TV haben, aber (noch) nicht auf dem Stand von „made for iPhone“ sind habe ich Kategorien erstellt. Denn nicht jeder Kunde benötigt echte wearable Hörsysteme.

Kategorie A (echte wearable Hörsysteme)

Hörgeräte mit der Auszeichnung „Made for iPhone(TM)“ bieten die beste Integration mit dem iPhone. Eine Kompatibilitätsliste ist hier zu finden. LINK
Im Frühjahr 2014 wird das LiNX von GN ReSound vorgestellt das als eines der ersten „made for iPhone“ Hörgeräte in Deutschland verfügbar wird.
Wann ein Android Smartphone mit diesen Funktionen erscheint ist noch nicht bekannt.

Das iPhone kann als Fernbedienung genutzt werden und Sonderfunktionen wie ein Ortungsdienst und eine automatische Programmwahl je nach Aufenthaltsort sind möglich.

Kategorie B (semi wearable Hörgeräte)

Die Hörgeräte beherschen keine Direktverbindung mit dem Smartphone. Durch ein kleines Zusatzgerät werden diese Funktionen jedoch ergänzt.
Das Zusatzgerät kann durch SmartPhoneApps um Funktionen erweitert und/oder bedient werden.

Kategori C (pseudo wearable Hörgeräte)

Die Hörgeräte können mit einer Bluetoothschnittstelle genutzt werden.
Die Bluetoothschnittstelle kann je nach Model mit 1 bis 5 Bluetoothsystemen verbunden werden.

Eine Steuerung über das Smartphone ist nicht möglich.

Kategorie D (alterantive bei standard Hörgeräten)

A) Hörgeräte mit eingebauter Induktionsspule können mit einer Induktionsschlinge Tonsignale empfangen.
Auch bei Basismodellen in der Regel Standard.

B) Hörgeräte mit einem Digitalen Audio Input (DAI Anschluss) können per Adapterkabel an den Kopfhörerausgang angeschlossen werden. Bei sehr vielen Hörgerätemodellen möglich.

Apple, the Apple logo, iPhone, and iPod touch are trademarks of Apple Inc., registered in the U.S. and other countries. App Store is a service mark of Apple Inc.

Über Werner Eickmann

Seit 1993 arbeite ich in der Hörgeräteakustik. Als selbständiger Hörakustikmeister und Familienvater mit 4 Kindern nutze ich viel der wenigen freien Zeit für diese Homepage.

Hunde, Katzen, Hühner, Schafe und Meerschweinchen, sowie Axolotl, Fische und Wellensittiche sorgen für ein angenehmes akustisches Umfeld zu Hause, das ab und an durch Mundharmonika, Klavier und Gitarre bereichert wird.

Ein Hörgerät ist immer nur so gut wie die Fähigkeit des Akustikers. Wie gut der Akustiker jedoch seine Fähigkeiten ausspielen kann, legt die Technik des Hörgerätes fest.

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